Mein erster Biografie-Vortrag in Köln
Natürlich war ich aufgeregt vor meinem Biografie-Vortrag im Rahmen der „KölnBonner Woche für Seelische Gesundheit“. Ich konnte überhaupt nicht einschätzen, welche und wieviele Personen kommen würden. Doch der Raum in der Naturheilpraxis „Alte native Medizin“ füllte sich schnell mit interessierten Menschen. Was für eine Freude! Es waren 15 Personen, Männer und Frauen im Alter zwischen 32 und 80 Jahren, die mehr von mir über die „Biografische Spurensuche nach dem Ich“ erfahren wollten. Nach der Vorstellung meines „Helikopterfluges über den Fluss des Lebens“ entwickelte sich sogar eine kleine Erzählrunde, bei der wir einige lebensprägende Erinnerungen miteinander teilten.
Herz- und Schmerzmomente der Biografie würdigen
Im Fokus meines Vortrags stand meine Lieblingsmethode der Biografiearbeit: der Fluss des Lebens. Der klassische Lebenslauf, die berufliche Vita mit Daten und Fakten, ist Jedem ein Begriff. Doch wie steht es um die emotionale Lebensentwicklung? Die kreative Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte, das Malen oder Erstellen einer Collage, bringt uns vom Verstand ins Gefühl. Letztlich geht es mir darum, die Herz- und Schmerzmomente eines Lebensweges zu beleuchten. Auch die Betrachtung der Lebensphasen im Sieben-Jahres-Rhythmus hilft dabei, neue Zusammenhänge zu erkennen. Der Rote Faden eines Lebens lässt sich auch anhand von Sinnsprüchen aufspüren. Manche übernehmen Lebensweisheiten der Eltern, Großeltern oder Lehrer. Manche finden eigene Leitsprüche, mit denen sie sich verbunden fühlen. Das können Zeilen aus Songs, Filmen, Gedichten oder Märchen sein.
Schlüsselerlebnis: Vom OJE zum AHA!
Zum ersten Mal meine Art der Biografiearbeit vor einem unbekannten Publikum zu präsentieren, war neu für mich. Natürlich hatte ich meine Abschlussarbeit im Rahmen meiner Fortbildung zur Referentin für Biografiearbeit vorgestellt. Aber das war ein vertrauter Kreis, der die Materie kannte. Als mich meine ehemalige Kollegin Nicole U. Langenberg fragte, ob ich einen Vortrag in ihrer Praxis halten möchte, sagte ich spontan zu. Der Vortragstermin war ja erst in ein paar Monaten. So hatte ich genug Zeit, mein Konzept öffentlichkeitswirksam aufzubereiten und meine Website um die Biografiearbeit zu ergänzen.
Ich bin selbst so begeistert von den Erkenntnissen, die ich durch die Auseinandersetzung mit meiner Lebensgeschichte und der Arbeit mit verschiedenen Methoden gewonnen habe, dass ich dieses Wissen weitergeben möchte. Es ist so heilsam, lebensprägende Ereignisse zum Ausdruck zu bringen und sie aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Als langjährige Personality-PR-Redakteurin für Schauspieler und TV-Moderatoren hat mich hat schon immer interessiert, wer warum welchen Weg gegangen ist. Deshalb schreibe ich am liebsten Personality-Porträts und Unternehmer-Stories. Nur vor Publikum hatte lange nicht mehr gesprochen. Auch hatte ich keine Erfahrungswerte, wie ich diesen einstündigen Vortrag vor „fremdem Leuten“ inhaltlich strukturieren sollte. Ein weiteres „erstes Mal“ in meinem Leben, das mich auf meinem Weg weitergebracht hat.
Mein Ziel: Biografie-Interessierte informieren und inspirieren
Beim Thema Biografiearbeit fange ich sofort an zu sprudeln. Bei der Vortragsgestaltung wurden mein Dekorateurs-Herz und mein Reiseleiter-Gen wieder wach. Also erstellte ich für die Flipcharts handgeschriebene Karten mit den Kernaussagen und Scribbles mit Symbolbildern, die ich modular einsetzen konnte. Ich bin einfach gern gut vorbereitet und habe lieber noch ein paar Asse im Ärmel. Natürlich hatte ich gemischte Gefühle dabei, mich mit meinem Herzensthema im Außen zu zeigen. Als Texterin im Home Office muss ich meine Komfortzone ja nicht allzu oft verlassen. Aber als das erste Lampenfieber verflogen war, fühlte ich mich als Rednerin sehr wohl. Ein gelungener Auftakt für weitere Vorträge, Erzählcafés und biografische Einzelgespräche.
Was mich positiv überrascht hat
- wirklich interessierte Vortragsbesucher
- Männer und Frauen im Alter von 32 bis 80 Jahren
- intensiver Austausch über eigene Erfahrungen
- aktive Erinnerungsarbeit mit konkreten Fragen
Was mich echt berührt hat, ist, dass sich einige Zuhörer hinterher persönlich bei mir für den lebendigen Vortrag bedankt haben. Eine Dame hat viel mitgeschrieben und mir gesagt, dass ihr ein Satz über den Fluss des Lebens besonders gut gefallen hat. Was für eine positive Resonanz. Es erfüllt mich mit großer Freude, wenn Menschen sich durch meine Worte inspiriert fühlen.
Hier finden Sie einige Details über meine Art der Biografiearbeit.