Vortrag über Biografiearbeit bei Kölner Seniorennetzwerk
Im Rahmen des monatlichen Nachmittagscafés eines Kölner Seniorennetzwerkes bin ich eingeladen worden, um etwas über Biografiearbeit zu erzählen. Ein älterer Herr und rund 19 Damen – die Älteste war 87 Jahre alt und die Jüngste mit Mitte 60 gerade in Rente gegangen – trafen sich und lauschten meinem Vortrag über den Baum des Lebens, das Lebensleporello und das Erinnern. Ich habe ihnen verschiedene Impulse für die persönliche Lebensrückschau gegeben und auch einige Praxisbeispiele gezeigt.
Biografiearbeit lebt von der Magie der Erinnerung
Nach einem Einblick in die Biografieabeit öffnete ich meine persönliche Erinnerungsschatzkiste für die Gäste. Konkrete Dinge zum Anfassen sind die besten Erinnerungs-Wecker, zum Beispiel mein Lebensleporello und ein Leporello mit den 12 wichtigsten Fotos meiner Kindheit. Als ich mein rotes Poesie-Album in die Seniorenrunde gab, erinnerte sich eine Dame sofort an ihre Schulzeit und an die Gestaltung von „In allen vier Ecken soll Liebe drin stecken.“ Einige erzählten von bunt glitzernden Lackbildchen und tauschten sich über Sinnsprüche aus, die ihnen einst jemand in ihr Album geschrieben hat.
Was soll bleiben? Überlegen Sie selbst einmal, welche Glaubenssätze Sie übernommen haben – und welche „Samen“ Sie an die nachfolgende Generation weitergeben möchten.
Mein Lebensleporello mit Herz- & Schmerzmomenten
Am Schluss meines Vortrags habe ich mein Lebensleporello einmal ganz aufgeklappt. Diese Methode der strukturierten Lebensrückschau habe ich 2019 nach meiner Biografie-Ausbildung entwickelt habe. Es ist sehr erhellend zu sehen, welche Lebensphasen man bereits durchlebt hat und welche noch bevorstehen. Jede Seite des Leporellos steht für ein Jahrsiebt. Dort habe ich lebensprägende Menschen, Orte und Momente eingetragen, um sie genau in der Lebensphase zu verankern, in der sie mich gestärkt oder geschwächt haben.
Das Leporello gibt mir einen wunderbaren Überblick über den Fluss meines Lebens. So kann ich die Höhen und Tiefen meiner fast 60jährigen Lebensgeschichte im Gesamtzusammenhang betrachten. Es ist meine ganz persönliche Erinnerungsschatzkarte mit den wichtigsten Eckdaten und Ereignissen meines Lebensweges. Ich kann sie jederzeit ergänzen und weitergestalten.
„Egal, was passiert, alles hat seinen Sinn,
auch wenn man den oft erst im Nachhinein versteht.“
Spruch meines Vaters
Der Auslöser für die Auseinandersetzung mit meiner eigenen Lebensgeschichte war der plötzliche Tod meines Vaters im Alter von 56 Jahren. Damals war ich Mittte 20. Seitdem beschäftige ich mich mit Bewusstseins- und Persönlichkeitsentwicklung. Biografiearbeit ist mein Herzensprojekt und entwickelt sich gerade zu meinem zweiten Standbein. Es macht mir einfach große Freude, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Lebensgeschichte anschaulich darzustellen. Mir hat das Lebensleporello sehr geholfen, besser zu verstehen, warum ich so geworden bin, wie ich bin.
Hier erfahren Sie mehr über meine Art der Biografiearbeit
und über meine Lebensrückblick-Methode – dem Lebensleporello.