Malermeister Werner Deck in Rente – und was nun?

Was passiert, wenn Mr. Social Media des Handwerks in den Ruhestand geht? Verschwindet Werner Deck jetzt auch aus der digitalen Welt? Durch unzählige Blogbeiträge, Posts und Tweets hat sich der 66jährige Malermeister während der letzten fünf Jahre eine riesige Fangemeinde im Netz aufgebaut. Ende 2014 hat er seinen Betrieb an seine Nachfolgerin übergeben.

Werden wir nun nichts mehr aus seinem Unternehmeralltag, über gereimte Geburtstagsbriefe oder Erlebnisse mit seinen Kunden hören?Auch ich zähle zu den Online-Kontakten von Werner Deck, dem innovativen Unternehmer, der seiner Zeit immer einen Schritt voraus ist. Er gehört zur Handwerker 2.0-Gruppe, die die Chancen der digitalen Kommunikation erkannt haben und erfolgreich nutzen. Mich interessiert, wie sich der umtriebige Geschäftsmann sein Rentnerdasein vorstellt und hab einfach mal nachgefragt.

Herr Deck, ist Ihnen die Betriebsübergabe nicht sehr schwer gefallen?!
Irgendwann ist mal gut. Ich will ja nicht arbeiten, bis ich 100 bin. Wir haben die Nachfolge lange vorbereitet und offen kommuniziert. Letztes Jahr habe ich den Betrieb an meine beste Mitarbeiterin Silke Busch übergeben.

Als Urenkel des Gründers haben Sie malerdeck in der vierten Generation geleitet. Wollten Ihre Kinder den Betrieb nicht übernehmen?
Die haben alle vier ihren eigenen Weg gefunden und sind glücklich damit. Ich klebe nicht am Familienunternehmen.

Silke Busch kennt den Betrieb und die Kunden. Sie hat bei mir gelernt und ist bereits seit sieben Jahren in der Firma. Sie versteht ihr Handwerk und hat das Zeug, malerdeck erfolgreich weiterzuführen. Ich begleite sie, solange sie mich braucht. Aber was und wie sie etwas tut, ist ihre Entscheidung. Da werde ich mich nicht einmischen. Es ist wichtig, loszulassen, Verantwortung abzugeben und der folgenden Generation zu vertrauen.


Wer füllt den malerdeck-Blog nun mit lebendigen Geschichten?

Der Blog gehört zum Unternehmen. Alle Artikel bleiben online. Wie Silke Busch die sozialen Medien nutzt und welche Prioritäten sie setzt, überlasse ich ihr. Sie bereitet sich gerade auf ihre Meisterprüfung vor. Parallel muss sie Kunden betreuen, Mitarbeiter führen und unternehmerische Entscheidungen treffen. Sie wird sich schnell in ihre neue Rolle einfinden. Da bin ich mir sicher. Jeder hat seinen Weg, seinen eigenen Stil und sein eigenes Tempo. Das gilt auch für den Umgang mit digitaler Kommunikation.

Kann so ein leidenschaftlicher Unternehmer wie Sie die Hände in den Schoß legen und nichts tun? Außer Gassirunden mit Ghandi zu drehen?!
Nein, ich hab noch ein bisschen was vor. Ich konzentriere mich jetzt auf den Ausbau meines Franchise-Systems, das ich bereits vor 30 Jahren gegründet habe. Zur Zeit gibt es 80 Opti-Maler-Partner in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Zunächst werde ich die Website überarbeiten und Opti-Maler-Partner über die sozialen Medien noch bekannter machen.

Meine Unternehmensstrategie stelle ich nur ausgewählten Partnern zur Verfügung, die sich auf Privatkunden spezialisiert haben und die sich mit meinen Werten identifizieren können. Opti-Maler sind freundlich, pünktlich, höflich, zuverlässig und sauber. Sie sind die Maler, von denen die Kunden immer geträumt haben.

Durch Ihr Franchise-System bleiben Sie also als Unternehmer aktiv und in den digitalen Medien präsent. Was wird aus Ihrem sozialen Engagement für Kinder?
Ich bin und bleibe ein Social Media Fan. Mein soziales Engagement geht selbstverständlich auch weiter. Kindern zu helfen, ist eine Herzensangelegenheit für mich.

In den letzten 20 Jahre haben wir rund eine halbe Million Euro gesammelt, die SOS-Kinderdörfern, der Kinderkrebshilfe und anderen zugute gekommen sind. Den letzten Spendenscheck haben malerdeck und Opti-Maler-Partner im Januar gemeinsam überreicht.


Es ehrt Sie sehr, dass Sie sich auch weiterhin sozial engagieren. Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz!

Ach, wissen Sie. Es gibt aber Millionen Menschen auf dieser Welt, die deutlich Größeres leisten und gegen die ich nur ein winziges Glühwürmchen bin. Da halte ich es mit dem afrikanischen Sprichwort: “Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern.”

Was für ein wunderbares Schlusswort! Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie noch viele Menschen mit Ihrer Lebensfreude begeistern – und zwar on- und offline. Danke für dieses interessante Interview, Herr Deck.

Fotos: © Werner Deck – www.opti-maler-partner.de

Porträt Andrea Stanke
Andrea Stanke | Heart Worx
Als Texterin liebe ich es, Menschen mit Worten zu berühren. Ich mache den Spirit Ihres Unternehmens lebendig. Webtexte, Blogbeiträge und Porträts aus meiner Feder erzählen die Geschichten hinter Ihrem Business, damit Sie das Vertrauen Ihrer Wunschkunden gewinnen.

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