60 Jahre leben & loslassen lernen
Mehr als die Hälfte meines Lebens ist nun vorbei. Mein 60. Geburtstag lässt mich nochmal innehalten und schauen, wer oder was mir wirklich gut tut. Einen ausführlichen Rückblick, um lebensprägende Menschen, Momente und Orte zu würdigen, habe ich bereits während meiner Biografie-Ausbildung gestaltet. Es ist echt befreiend, immer mal wieder ein Stückchen mehr mit der Vergangenheit abzuschließen – und nur das Wesentliche in Erinnerung zu behalten. Jede Lebensphase, jedes Jahrsiebt, hält bestimmte Lernaufgaben für uns bereit. Viele Dinge, Ideen, Pläne, Gedanken und Beziehungen sind nur vorübergehend. Alles hat seine Zeit.
Inspiriert vom Buch „Spurensuche – ein Lebensrückblick in 12 Bildern“ habe ich eine Timeline mit ein paar typischen Fotos von mir zusammengestellt. Es war gar nicht so leicht, aber sehr erhellend, mich auf so wenige Aufnahmen und Stichworte zu beschränken.
Lebensperlen: 9 Jahrsiebte in 9 Bildern
Natur erleben & Umfeld entdecken
Lernen & Hobbies ausprobieren
Erwachsen werden & Teamspirit spüren
Flucht nach vorn & die Welt entdecken
Neuorientierung & berufsbedingte Umzüge
Neues Zuhause gefunden
Freie Texterin im Home Office
Neue Wege mit mehr Tiefgang
Fokus auf das Wesentliche
Ordnung schaffen, um gut weitergehen zu können
Ausgrechnet eine Woche vor meinem Sechzigsten hatte ich einen Wasserschaden in der Küche. Sitze also gerade im Chaos. Alle Schränke und Regale in der Küche und im Abstellraum sind ausgeräumt, damit die Wände trocknen können. Musste auch meinen Keller ausmisten, um all die Sachen unterzustellen. Die äußeren Umstände, die mich dazu gezwungen haben, alles auf links zu drehen, sind ein wunderbarer, wenn auch anstrengender Anstupser, weiter aufzuräumen. Denn da ist ja noch der ganze alte Kram, der sich im Lauf meines Lebens in meinem Kopf und meinem Onlinespeicher angesammelt hat. Davon kann vieles weg. Was vorbei ist, ist vorbei.
Talente entfalten und Träume verwirklichen
Das Bild im Header entstand bei meinem Abi-Treffen letztes Jahr: Mein geliebter Kunstraum, in dem ich meiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Ich bin so dankbar für meinen Kunstleistungs-Kurs. Wir durften so viele verschieden Stilrichtungen, Materialien und Techniken ausprobieren. Davon will ich wieder mehr in meinem Leben. Was Eigenes gestalten. Meine Möglichkeiten ausschöpfen. Ein greifbares Ergebnis in Händen halten. Weniger Digitales, lieber gärtnern, malen und endlich das Workbook zu meinem Lebensleporello fertigstellen.
Bin gerade dabei, den Nährboden für die Samen vorzubereiten, die in den nächsten Jahren noch durch mein Sein in die Welt getragen werden möchten.